Gedenken: Feier zum 60.Todestag von Anton Gostner – Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen
Im Bild: Bezirksbeirat Hubert Larcher, Bürgermeister Peter Brunner, Obmann des Heimatbundes Roland Lang, Kulturreferent Sepp Kaser und Ehrenhauptmann Georg Rauter
Die Schützenkompanie St. Andrä und der Schützenbezirk Brixen haben am 09.01.22 anlässlich des 60. Todestages von Anton Gostner und aller Opfer der 60er Jahre gedacht. Am 7. Jänner 1962 war der 5-fache Familienvater Anton Gostner, Bacherbauer in St. Leonhard, im Alter von 42 Jahren im Bozner Gefängnis nach Folterungen an einem Herinfarkt gestorben.
Die Hinterbliebenen von Anton Gostner, Ehrengäste, Schützenkompanieen und Abordnungen zogen gemeinsam zum Gottesdienst in die Pfarrkirchezum Heiligen Andreas, wo Priester Fabian Tirler den Gottesdienst zelebrierte. In der Predigt ermahnte der Geistliche zur Versöhnung und zum Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen.
“Anton Gostner ist das Opfer von schweren Menschenrechtsverletzungen geworden, die noch dazu ungesühnt geblieben sind. Das kann auch noch nach Jahrzehnten Groll und Zorn auslösen”, gab der Priester zu bedenken und ergänzte: “Aber, wenn wir ehrlich sind, Zorn, Groll oder gar Hass nützen niemandem.” Die Botschaft des christlichen Glaubens zeigte den Weg der Versöhnung. Nur dieser Weg könne die Spirale der Gewalt überwinden. “Die Geschichte zeigt immer wieder, dass Gewalt Gegengewalt auslöst” , sagte Tirler. Auch Bischof Joseph Gargitter habe sich gegen jede Form von Gewalt ausgesprochen.
Der Priester wies auf heutige, schweren Menschenrechtsverletzungen wie an der Grenze zwischen Belarus und Polen oder in den Lagern in Libyen hin. Das Gedenken an Anton Gostner verpflichte die Cristen, nicht bei vergangenem Unrecht stehen zu bleiben, sondern gemeinsam und konsequent den Weg der Versöhnung zu gehen. Es verpflichte auch, sich für ein friedliches Zusammenleben der 3 Volksgruppen und der zugezogenen Menschen einzusetzen.
Bürgermeister Peter Brunner erinnerte am Grab, an die schwierige Zeit des Nachkrieges in Südtirol. Er rief dazu auf, aus der Geschichte zu lernen. “Vor allem die zukünftige Generation gilt es für die Geschichte zu sensibilisieren”, sagte er und erinnerte an die Opfer. Er gedachte auch Hermine Wwe. Gostner, der Bachermutter. Die Witwe war plötzlich mit den 5 Kindern und dem Hof allein auf sich gestellt gewesen. Sie habe zurecht das Verdienstkreuz des Landes Trol erhalten, betonte der Bürgermeister uns schloss seine Gedenkansprache: “Möge die Erinnerug und die historische Aufarbeitung unser Bewusstsein schärfen und uns stark machen für den Zusammenhalt und das friedllche Zusammensein unserer Heimat.”