Gedenkfeier in der Sachsenklemme
Der Schützenbezirk Brixen und der Schützenbezirk Südliches Wipptal luden am Sonntag, dem 4. August, zur Gedenkfeier in der Sachsenklemme ein.
Um 08:15 Uhr fand die Aufstellung der 15 Fahnenabordnungen und der Bezirksfahne beim Parkplatz neben dem Gasthaus „AH Bräu“ mit Frontabschreitung statt. Anschließend erfolgte der Einmarsch zum Kriegerdenkmal Sachsenklemme. Bez.-Mjr. Florian Lechner konnte bei seiner Eröffnung zahlreiche Ehrengäste, darunter LAbg. Hannes Rabensteiner, den Stv. Bürgermeister der Gemeinde Franzensfeste, Richard Amort, LKdt.-Mjr. Roland Seppi, Bez.-Mjr. Rudolf Lanz, Mjr. Walter Kofler, den ehem. LAbg. und ehem. LKdt. Pius Leitner, sowie den Obmann des A.H. Bundes Deutschland, Hermann Unterkircher, begrüßen. Des Weiteren begrüßte Mjr. Lechner die Ehrenformation des Bezirkes Südliches Wipptal unter dem Kommando von Hptm. Bernhard Platzer, Dekan Florian Kerschbaumer, Messner Thomas Kerschbaumer und alle anwesenden Gläubigen.
Dekan Florian Kerschbaumer zelebrierte die Messe, welche musikalisch von den Weisenbläsern aus Brixen gestaltet wurde. Anschließend hielten der Stv. Bürgermeister Richard Amort und LKdt.-Mjr. Roland Seppi ihre Grußworte. LAbg. Hannes Rabensteiner ging bei seiner Gedenkrede auf die Geschehnisse des Tiroler Freiheitskampfes bei der Sachsenklemme ein:
” Wir schreiben das Jahr 1809. In Tirol findet ein Freiheitskampf statt. Der Feind ist Napoleon Bonaparte. Seine Verbündeten waren das Königreich Bayern, zu dem Tirol damals gehörte, und der Rheinbund. Unsere Vorfahren kämpften am 4. und 5. August hier, in der Sachsenklemme, gegen die von Norden vorrückenden Sachsenregimenter sowie bayrische Truppen des obersten Befehlshabers Lefebvre – auch Herzog von Danzig genannt. Es war bekanntlich nicht das einzige Mal, dass unser schönes Tiroler Land vom Feind heimgesucht und immer wieder auf die Probe gestellt wurde. Und manchmal mussten wir Tiroler bittere Niederlagen erleiden.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Tirol geteilt, und so ist es leider bis heute. Und trotzdem sind wir, deren Landesteil sich auf der falschen Seite der Grenze befindet, immer noch Tiroler geblieben – auch wenn uns immer noch viele gerne als Italiener sehen möchten.
Der Assimilationsdruck ist immer noch da. Wir dürfen nicht vergessen, was unsere Vorfahren immer schon wussten und wofür sie immer schon gekämpft haben: für unsere deutsche Sprache, unsere Kultur, unsere Werte. Und eben für diese Tiroler Werte müssen wir täglich einstehen. Tiroler waren wir, Tiroler sind wir und Tiroler wollen wir bleiben.”
In ehrendem Gedenken an all jene, die für ihre Freiheit gekämpft haben und auch ihr Leben lassen mussten, wurde ein Kranz niedergelegt. Es folgte eine exakte Ehrensalve, durchgeführt von der Ehrenformation Südliches Wipptal. Nach dem Absingen der Landeshymne bedankte sich Bez.-Mjr. Lechner beim Hausherrn Roland Ganterer für die alljährliche Bereitstellung des Platzes.

 

2024-08-04-Gedenkfeier-Sachsenklemme (92)